Emanzipation

„Emanzipation“ Befreiung von Abhängigkeit und Bevormundung; Gleichstellung; [ lat. Emancipare >> Entlassung eines Sohnes aus der väterlichen Gewalt<<] ( Wahrig-Fremdwörterbuch)

Aus Anlass einer geplanten Veröffentlichung der Goldschmiedezeitung zum Thema „Schmuck-emannzipiert“ Juli 2003

Wenn wir von Schmuck-Emannzipation sprechen, lohnt es sich zuerst nachzudenken, welche Abhängigkeiten und Bevormundungen vorherrschen, von denen Männerschmuck befreit werden soll und ob wir eine weitere Gleichstellung brauchen?!

In der Tierwelt ist die Frage nach dem „Schmucksein oder nicht…“ schnell und eindeutig beantwortet! Schmuck ist der Mann! Er hat das schönere Gefieder, er hat die Hörner auf, er beeindruckt mit seinem Gesang und mit seinem Können… .

Im Tierreich ist alles klar geregelt. Der Schönste darf sich fortpflanzen, der Stärkste überlebt und … das hässliche Entlein wird auf natürliche Weise ein schöner Schwan!

Haben wir Männ(s)chen, durch unser Menschsein, uns schon so weit von unserer wahren Natur entfernen lassen?

Wer hat den Schmuck erfunden? War es ein Mann oder eine Frau? Ich denke, das war ein Mann. (Die Frauen hatten damals noch ganz andere Sorgen.) Nach erfolgreicher Jagd steckte er sich vielleicht einen Knochen ins Knopfloch oder schmückte sich mit fremden Federn… . Alle sahen ihn, und wussten Es. Jahre später bekam seine Auserwählte diesen Knochen geschenkt, damit sie immer an ihn denke. Irgendwann blieb aus dieser Beziehung nur noch der Knochen übrig und keiner dachte mehr an den Schmuckerfinder.

Wenn ich heute manchmal diesen Knochen wieder im Knopfloch trage, denken alle ich sei verrückt!? Keiner versteht mich! Ich bin doch ein Mann! Ich darf das!

Na ja, sie wissen es leider auch nicht besser. Sie denken alle, da gehört eine Blume hin, oder bestenfalls ein echt vergoldetes Schmuckstück mit einem richtig synthetischen Diamanten von… (…wie hieß er doch noch mal, dieser aus Presse, Funk und Fernsehen bekannt gemachte Designer mit der Blume…?)

Wenn ich sage: „Sei ein Mann!“, dann meine ich nicht: „ziehe die Uniform an“, sondern: „sei nicht normal!“, (normal sind die meisten). „Sei weder altmodisch noch modern!“ (es ist sowieso das Selbe.) Denke vor, nicht nach und suche das Besondere.

Ich wünsche mir Schmuck, der sich lohnt gemacht worden zu sein. Schmuck der getragen oder im Museum für die nächsten Generationen aufbewahrt wird, statt von ihnen schon morgen eingeschmolzen zu werden.

Schmucksein oder nicht - das ist hier die Flagge?

Bleiben Sie herzlich geschmückt

Ihr Stefan Todorov

Dieser Text wurde von der Redaktion nicht veröffentlicht. Das Thema der Juli Ausgabe der GZ lautete nun „Männerwelten – Diskreter Charme kommt an“?!

Ich wünsche mir Schmuck, der sich lohnt gemacht worden zu sein. Schmuck, der getragen oder im Museum für die nächsten Generationen aufbewahrt wird, statt von ihnen schon morgen eingeschmolzen zu werden.

Ein schöner Traum!

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